Mittwoch, 26. August 2009

25. Salz und Steine

Für unseren Weg nach Aguas Calientes (Ort unterhalb von Machu Picchu) hatten wir uns entschieden, nicht von der bei Cusco gelegenen Bahnstation wegzufahren, sondern erst in Ollanta zuzusteigen. Dudurch hatten wir die Möglichkeit noch einige interessante Erlebnisse zu machen. Mit dem Sammeltaxi ging es zu unserem ersten Ziel den Salzterrassen in der Nähe von Urubamba, welches im sogenannten "Heiligen Tal der Inkas" liegt. Im Taxi saßen wir zu viert zusammengedrängt auf der Rückbank und kamen mit der jungen Tourismusstudentin Rosemary, die zur Finanzierung ihres Studiums in Aguas Calientes arbeitete, ins Gespräch. Sie half uns mit der Weiterfahrt zu den Salinen und wir verabredeten uns für einen Besuch an ihrem Arbeitsplatz in den kommmenden Tagen.



Als die gleißend hellen Salzterrassen auf der gegenüberliegenden Hangseite in Sichtweite kamen, baten wir unseren Fahrer uns ab hier zu Fuß weitergehen zu lassen. Die gut 3000 Becken, welche regelmäßig mit salzhaltigen Flußwasser gefüllt werden um danach innerhalb eines Monats in der Sonne auszutrocknen, waren ein fantastischer Anblick. Faszinierend ist auch das Wissen, daß schon zu den Zeiten der Inkas die selbe Anbaumethode angewandt wurde. Wir folgten der Straße zu den Salinen, wanderten entlang deren Becken und konnten es nicht lassen das salzige Wasser zu kosten.

Wir folgten einen Maultierpfad bis hinunter zum Fluß, wo wir nach der Überquerung einer Hängebrücke zur Hauptstraße nach Ollanta gelangten. Nach etwas Warten am Straßenwand bekamen Markus, Roman und Berni eine sehr günstige Mitfahrgelegenheit in einem schon sehr lange im Dienst stehenden Collectivo geboten. Dem Geruch nach zu Urteilen wurde es inzwischen mehr zum Nahrungstransport eingesetzt.



In Ollanta - dem ältesten durchgehend bewohnten Dorf Südamerikas - stärkten wir uns am Hauptplatz in einem kleinen, sehr netten Lokal, welche seine Erträge vollständig einer wohltätigen Kinderorganisation spendet. Schon während des vorzüglichen Essens bereuten wir, daß wir keine Nacht in diesem schmucken Örtchen bleiben würden.





Vom Lokal aus hatten wir einen herrlichen Blick auf unser nächstes Ziel der Tempelburg Ollantaytambo. Diese thronte auf einem steilen Berghang an einem Schnittpunkt von drei Andentälern. Entlang der künstlich angelegten Terrassen führten Steintreppen hinauf zu Häusern und Kultplätzen. Oben angekommen war unsere Lust nach einer schweißtreibenden Kletterei noch nicht gestillt und so erklommen wir eine weitere Stunde einen selten begangenen Schotterweg. Am Ende des Pfades fanden wir zwei Häuserruinen, von welchen wir einen schwindelerregenden Rundumblick in die Täler hatten.




Bis dahin waren wir fast gänzlich alleine unterwegs, was sich beim Abstieg in den Ort rapide änderte. Das Beeindruckenste dieser Annlage waren die 50 Tonnen schwere, perfekt verarbeitete Megalithen. Man fragt sich, wie kamen diese ohne Benutzung von Rad oder Flaschenzug auf den Berg? Es blieb uns nicht mehr viel Zeit um alles genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir mußten Richtung Bahnstation um unseren Zug nach Aguas Calientes zu erreichen, wo unser nächstes touristisches Abenteuer auf uns wartete.


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