Donnerstag, 30. Juli 2009

13. Pyramiden von Sicán

Tags darauf machten wir uns mit einem Colectivo auf in das einstündig entfernte Dorf Pacora, wo wir auf der idyllischen Pferderanch "Santana" zu einem Tagesausflug in den weltweit größten Trockenwald "Bosque de Pomac" aufbrachen. Dieser Tag war ein ganz besonderes Erlebnis. Einerseits weil wir beide noch nie solange auf einen Pferd gesessen sind, andererseits wegen dem Ziel unseres Ausrittes, den Pyramiden von Sicán. Anzumerken ist, daß wir den ganzen Tag keine anderen Touristen begegnet sind.

Die Pasopferde waren uns sehr wohl gesonnen und hatten ein ruhiges Gemüht. Romans Pferdedame trug den passenden Namen "Solei" und Berni's junge Stute hörte auf "Recuerdo" (dt. die Erinnerung). Bald hatten wir heraus, wie man unsere "Gefährten" durch die Prärie steuert und hielten mit dem Rancher Schritt.


Am Besten kann man die gespenstisch anmutende Gegend mit den Verfallsprozessen beschreiben. Bei unseren Wäldern beginnt Abgestorbenes zu modern und zu verfaulen. In einem Trockenwald hingegen vertrocknet alles und zerfällt zu Staub ;-) Und plötzlich inmitten der alten verdorrten Bäume taucht die erste der insgesamt 67 uralten Lehmziegelpyramiden auf. Diese ungefähr 1000 Jahre alten, bis zu 50 Meter hohen Zeremonienplätze und Gräber (Huacas), sind von Erosion zerfressen und blieben nur durch die Trockenheit erhalten.



So standen wir auf einer von Wissenschaftlern noch nicht untersuchten Pyramide der Sicán-Kultur und fanden im Lehm verzierte Tonscheiben, oxidierte Kupferstücke und Wirbelknochen unbekannten Ursprungs. Unser Tun wurde ständig von über uns kreisenden Aasgeiern beobachtet. Die Faszination dieser Stätte sprang sofort auf uns über und am Liebsten hätten wir unseren Hobby-Archäologen raushängen lassen ;-) Vermutlich sind uns aber bereits Grabräuber zuvorgekommen, denn das meiste "Inka"-Gold in den Museen der Welt kam über dunkle Kanäle aus diesem Wald und ist somit gar nicht von Inkas.


Während wir noch den Ausblick über den Trockenwald, welcher von oben relativ grün wirkte, genossen, bekamen wir einige Erklärungen von unserem Rancher Manuel (u.a. das ab nächsten Monat diese Huaca archäologisch untersucht wird). Anschließend ritten wir mit den Pferden zu noch größeren Pyramiden bis wir zu einer ehemaligen Ausgrabungsstätte kamen, die für den Besuch von Touristen vorbereitet wird. Dort zeigte uns ein engagierter Peruaner die gesamte Anlage und wir waren von den aufwändigen Renovierungsarbeiten beeindruckt.


Inzwischen hatten wir beide vom Reiten schon Probleme mit unseren Knien und freuten uns auf das Mittagessen in einem kleinen, urigen Dörfchen. Die Pferde wurden am Parkplatz, wie Autos, einfach abgestellt und an den nächsten Baum gebunden. Man kam sich wie im Western vor! :-)


Am Zurückweg ritten wir an Feldern mit hauptsächlich Zuckerrohr und Mais vorbei. Die bescheidene Landwirtschaft wird durch Bewässerungsgräben ermöglicht und sämtliche Arbeit werden noch von Hand verrichtet. Und so sahen wir auch einige Kuh- und Ziegenhirten mit tragbaren Kofferradios. Unglaublich viele Vögel zwitschernden entlang des Weges.



Beeindruckt von der Pre-Inkakultur der Sicán und der Bauweise der Pyramiden fuhren wir am nächsten Tag sogleich in das Museum "Tumbas Reales de Sipán". Dort werden sensationelle Grabfunde der Mochica-Kultur gezeigt, die der von uns besuchten Sicán-Kultur sehr ähnlich ist. Die Grabbeigaben wogen bis zu einer Tonne und bestanden aus Tüchern, aufwändigen Halsschmuck, goldenen Kopfschmuck und vielen bunt verzierten Keramiken in den Formen der Götter und der Lebensphasen der Menschen. Neben diesen Gegenstände wurden auch offensichtlich Menschenopfer dargebracht und beigesetzt. So waren die Herrscher meist von Frauen umgeben und wurden von Kriegern "bewacht".

Das Museum war äußerlich der Form einer Lehmpyramide nachempfunden und dramaturgisch interessant aufgebaut. Neben den wertvollen original Goldbeigaben wurden auch die sterblichen Überreste von "Señor de Sipán" und "Viejo Señor" ausgestellt. Besonders bemerkenswert empfanden wir die Genauigkeit im Aufbau der Gräber, welche auf einen klaren festgelegten Ablauf der Zeremonie hindeuten. Da wir im Gebäude nicht fotografieren durften, folgt der Link zum Museum.

Montag, 27. Juli 2009

12. Tüüüüt

Von Freitag am Abend bis am darauffolgenden Sonntag waren wir von Mérida nach Chiclayo in Peru unterwegs. Zunächst ging es mit dem Nachtbus bis nach Caracas und mit einem Taxi weiter zum internationalen Flughafen. Dort verbrachten wir einen halben Tag wartend auf unseren Flug nach Lima. Das Warten verkürzten wir mit Schmökern in unserem Peru-Reiseführer, Würfelpockerspielen - wobei uns bald ein Venezolaner Gesellschaft leistete - und mit Geld ausgeben. Dieses war notwendig, da wir durch unerwartete niedrige Flughafengebühren noch etwas übrig hatten und auf Grund des Schwarzmarktes Bolivares nicht zurückgetauscht werden können (man hätte sonst eine Maschine zum Gelddrucken *g*). So kauften wir uns noch eine Flasche Venezolanischen Rum und eine günstige Armbanduhr.

Im Flieger der LAN Air waren wir vom Unterhaltungsprogramm begeistert, denn es gab eine riesen Auswahl von verschiedenen Filme, Serien, Musikalben und Spiele. In den 4 1/2 Stunden bis nach Lima konnte jeder sein eigenes Programm zusammenstellen. Roman wäre gerne noch viel länger in diesem Flieger geblieben. ;-) Berni gefiel im Landeanflug die Stadt mit ihren abertausende kleinen, orangefarbigen Lichttupfer und war wieder einmal froh das Flugzeug sicher zu verlassen. Zum Glück bemerkten wir bei unserer Ankunft, daß unser Gepäck für den Anschlussflug nach Chiclayo nicht durchgecheckt wurde. Beinahe wären wir ohne weiter gereist.



Den Norden von Peru erreichten wir um 5:20 Uhr und es war immer noch recht dunkel, denn die Sonne geht erst um 6:29 auf (Sonnenuntergang 18:03). Mit einem Taxi fuhren wir in die Innenstadt zum Hotel "Santa Rosa" und bekamen auch sogleich eine gemütliche Schlafstätte. Berni machte einen Freudenschrei als sie das heiße Wasser im Badezimmer auf ihrer Haut spürte! Eine wahre Wohltat, denn in Südamerika sind Warmwasser-Duschen nicht selbstverständlich.

Nach einem erholsamen Schlaf schlenderten Roman und Berni am späten Nachmittag durch die Straßen von Chiclayo. Es gibt, wie in vielen Städten der Welt, Unmengen von kleinen, gelben Taxis. Hupen in diversen Tonlagen und Melodien ist - so scheint es - die Lieblingsbeschäftigung all' der Autofahrer. Selbst die Müllabfuhr kündigt sich mit einem ständigen Läuten einer Glocke an. Und bei den Busbahnhöfen, sowie während der Fahrt, wird lauthals die nächste angefahrene Destination heraus geschrien um noch weitere Fahrgäste in den Minibus zu quetschen.



Der Verkehr ist etwas geregelter als z.B. in Ciudad Bolivar, allerdings gibt es hier nicht überall asphaltierte Straßen. In Vororte findet man staubige, sandige Wege vor, die oft mit Motocarros (dreirädriges Motorrad) befahren werden. Es ist wirklich eine holprige Fahrt, dafür zahlt man um einiges weniger. Die Stadt sonst besteht aus vielen niedrigen Lehmziegelhäuser, bei denen meistens nur die Fassaden verputzt sind. Es gibt jedoch ein paar wenige Häuser, die von außen besonders schön wirken. Eines können wir vom Hotelfenster aus erblicken.



In der Nähe vom "Parque Prinzipal" entdeckten wir ein kleines Imbissrestaurant, welches von Einheimischen sehr gut besucht war. Wir schlemmerten dort unsere ersten Anticuchos (Rinderherzen-Spieße) mit Papas Fritas, Papa Rellena (gefüllte Riesenkroketten) und - nach Entzugserscheinung von Berni - einen leckeren Kuchen. Somit wurden unsere Bäuche wohltuend gefüllt und wir freuen uns auf weitere Kulinaritäten.


Freitag, 24. Juli 2009

11. Level 1+3

Wer hätte das gedacht, daß wir zwei wieder einmal in die Schule gehen, Roman dabei freiwillig eine weitere Sprache lernt und Berni ausnahmsweise nicht geschwänzt hat?

Am ersten Schultag startete Roman mit Level 1 im "IOWA-Institute" sogleich mit der Begrüßung "Qué tal?" und Berni mußte sich mit Level 3 beim Erzählen unserer bisherigen Reise durch alle Zeiten schlagen. Damit alles etwas flüssiger wurde, standen uns Adriane, Angela und Jesús - drei junge Professoren - zur Seite. Im Gesamten erhielten wir je 16 Einzelstunden inkl. Unterlagen zu einem wirklich günstigen Preis. Der Unterricht war professionell vorbereitet und es wurde richtig Gas gegeben.



Die Schule selbst war eine kleine Oase, in der wir uns nach 45 min. Köpferauchens erholen konnten. Früh aufstehen war angesagt, denn von 08:00 Uhr bis 10:00 Uhr lernten wir bereits viele neue Verben. Dabei ging Berni sogar mit Angela zu einem kleinen Laden um tropische Früchte und Kräuter der Region kennenzulernen!

Anschließend hatten wir beide eine lange Mittagspause, in der wir den Empfehlungen unserer Lehrer folgten, dabei Mérida erkundeten und unsere Bäuche mit leckerem Essen voll schlugen! Den Nachmittagsunterricht verbrachten wir wieder in den Klassenräumen, die mit einer weißen Boardtafel, Plastikstühle und viel zu hohe Tische ausgestattet waren. Man fühlte sich wirklich wie ein Erstklassler!


Mit Herz und Seele lernten wir lateinamerikanisches Spanisch. Berni ist der Meinung, daß es zum Vergleich zum europäischen Spanisch etwas leichter ist da z.B. die "Ihr-Form" fehlt. Unser Professor Jesús ist übrigens auch ein Chorleiter und singt seit ein paar Jahren in der A-Cappella-Band "Siete Palos". Berni ist total begeistert und kaufte sogleich deren erste CD. Zum Reinhören hier klicken.

Mérida selbst ist eine sehr schöne Stadt, wenn man einmal Hinter die Fassaden geschaut hat. Viele liebevoll gepflegte Innenhöfe, eine wunderschöne Bergkulisse und Friseure, Beautysaloons, Mode- und Schuhgeschäfte reihen sich dicht einander. Eine Welt für Schönheitsköniginnen. Die Menschen achten hier sehr auf ihr Äußeres.

Natürlich besuchten wir auch das Eisgeschäft Coromoto, welcher einen Eintrag im Guiness-Buch für die meisten Eissorten hält. Von den 800 Eissorten gab es an die 60 zur Auswahl und so probierten wir Tomate, Kiwi, Wiskey, Rum mit Rosinien und Pico Bolivar. Über die Sorten Champignons, "Pabellón Criollo" (Nationalgericht aus gekochten Rindfleisch), Knoblauch und Pizza haben wir uns nicht drübergetraut. Der Laden ist wirklich sehenswert, allerdings wurden wir geschmacklich nicht ganz überzeugt.

Ebenfalls speisten wir die lokalen Spezialitäten Trucha (Forelle), "Perro Caliente" (Hot Dog), Patacón (Kartoffelpufferburger), Arepas (gefüllte Maisfladen) und Empanadas (gefüllte & gebackene Teigtaschen). Generell muß man sagen, daß das Essen ein ausgezeichnetes Preis-/Fettverhältnis aufweist ;-)

Urspünglich sind wir nach Mérida gefahren um ein nahes Naturphänomen zu bewundern. Im Catatumbo-Delta gibt es an 300 Tagen im Jahr ein - durch seine Blitzhäufigkeit beindruckendes - Gewitter. Allerdings kam durch unseren Unterricht leider keine Tour zustande. Dies ist auf alle Fälle ein Grund wieder zu kommen!

Dienstag, 21. Juli 2009

10. Anreise Mérida

Wir sind von Ciudad Bolivar in die Studentenstadt Mérida gefahren. Großteil der Strecke (bis Barinas) haben wir mehr oder weniger schlafend im Nachtbus zurückgelegt. Die Fahrt von Barinas nach Mérida war landschaftlich wirklich beeindruckend. Am Liebsten wären wir selbst mit dem Auto gefahren, nur dann hätten wir sicherlich alle 100 Meter einen Stopp für Fotos eingelegt und wäre heute noch nicht angekommen ;-) Der Bus hielt leider nur einmal an einer uninteressanten Stelle.



Aber vielleicht können wir Euch anstatt mit Fotos ein paar Eindrücke über die Strecke anhand von Zahlen geben:

Wir waren von Posada "Don Carlos" in Ciudad Bolivar bis zur Posada "Alemania" in Mérida 22h unterwegs und haben hierbei ca. 1060km zurückgelegt. Von Cuidad Bolivar mit einer Seehöhe von 30m sind wir unterwegs bis auf 3556m hinaufgekommen und dabei Steigungen von bis zu 16° bewältigt. Mérida selbst liegt auf 1640m Seehöhe und ist somit angenehm kühl, was eine Wohltat im Vergleich zu unserem letzten, schwülen Tag in der Tiefebene ist. Die Bezeichnung für Mérida "die Stadt des ewigen Fühlings" trifft zumindest derzeit voll zu.



Mérida liegt in einem Andental und ist von hohen Bergen umgeben. Die Innenstadt selbst ist Schachbrettförmig angeordnet und die Orientierung ist entsprechend einfach. Die nächsten Tage wollen wir uns ein paar Sehenswürdigkeiten, wie die Kathedrale ansehen, aber vor allem haben wir uns von Mo. bis Do. (Fr. ist ein Feiertag) für einen Spanisch-Kurs eingeschrieben. Roman möchte zumindest grundlegendste Spanisch-Kenntnisse erlangen, da wir noch über 2 Monate in Südamerika sind und man hier mit Englisch nicht wirklich weit kommt.


Dienstag, 14. Juli 2009

9. Canaima - Salto Angel

Mit einer kleinen Cessna für 5 Personen aus dem Jahre anno dazumal setzten wir unsere Reise fort und flogen nach Canaima um den höchsten Wasserfall der Welt - den Salto Angel - zu besuchen. Roman war dabei Co-Pilot und Berni saß hinten mit zittrigen Knien, denn der Pilot war mit allem anderen beschäftigt als das Flugzeug ruhig zu fliegen. Er erklärte mit Hand und Fuß auf einer kleinen Karte die Route, dabei schwankte das Flugzeug mehrmals nach links und rechts. Berni wurde schon ganz übel und versuchte sich sich mit ein paar Luftaufnahmen abzulenken. Nachdem der Flieger auf einer roten Sandpiste gelandet ist, war sie allerdings wirklich froh wieder den sicheren Boden unter ihren Füßen zu spüren.



Auf dem Miniflughafen von Canaima angekommen nahm die Begeisterung für das Kunshandwerk der Indiofrauen überhand. Berni bewunderte die Ketten aus Natursteine mit Gravierungen, farbenfrohe Armbänder, Ohrringe, Taschen aus hellem und dunklem Holz und wollte am liebsten gleich alles kaufen.


Canaima selbst besteht aus einer Pemón-Siedlung und vielen kleinen Lodges bedeckt mit Palmenblätter, Ziegelhäuser, einer Kirche, Schule uvm. Wir waren überrascht, daß es dort sehr ruhig zuging und ein Massentourismus ausblieb. Im "Wey Tepu Camp" untergebracht, sprangen Romen und Berni wenige Meter davon entfernt ins kühle, rostig-färbige Nass der Schwarzwasserlagune des Río Carrao. Unglaublich schön sind der rosafarbige, feine Sand, die Palmen im Wasser und im Hintergrund die tosenden Wasserfälle.


Ein Indiojunge namens "Adaka charafu kaikuse é Endakuritüpö" oder kurz Alex *g* erklärte uns die Details der nächsten Tage. Am Nachmittag fuhren wir in einer Gruppe von ca. 10 Leute mit einem traditionellen Einbaumboot - dem curiara - um hinter dem rauschenden "Salto Sapito" durchzugehen. Da man auf dem Weg pitsch-naß wird und er aus lauter glitschigen Steine besteht, mußten wir alles bis auf unsere Badesachen und den Socken (um nicht zu Rutschen) ausziehen.




Nach einem kurzen Spazierweg hinauf zum Beginn des Wasserfalles wurden wir mit einem wunderbaren Ausblick über die weite Savanne belohnt. Die Landschaft war getaucht in ein leuchtendes Licht, rundherum glitzerte es saftig grün, die Lagune strahlte dunkelblau mit weißer Gischt, in der Ferne erhoben sich die hell-braun-grüne Tafelberge - genannt Tepui. Das Wasser des "Salto Sapito" lag ruhig zwischen den braun-rot-grauen Steine auf denen wir wie Gämse hüpften bevor es in die Tiefe stürzte.

In der Dämmerung ging es wieder zurück ins Camp, wo wir anschließend mit einem Abendessen versorgt wurden. Wir lernten Reisende aus aller Welt kennen. Uns gefällt es ihre Geschichten zu hören und sind für viele Tipps dankbar. Übrigens gab es rund um das Camp ein paar Mitbewohner und schöne Blumen:



Am nächsten Morgen begaben wir uns mit einem curiara zum "Salto Angel". Die Bootsfahrt dauerte im Gesamten um die 4 Stunden plus einer Wanderung durch den Nationalpark Canaima. Die Gegend ist gesäumt mit Urwaldbäume, vereinzelt sahen wir auch Indiohäuser und einige Palmen entlang dem Flußufer. Dank der Regenzeit erlebten wir eine grüne Savanne, in der sich immer wieder ein paar Tiere wie zB. die Blattschneideameisen blicken ließen. Das Klima war angenehm warm und der Regen, der ab und zu für 5 min. herunter brauste, tat wirklich gut!




Vom Fluß Río Churún konnten wir bald unser Ziel erblicken. Der atemberaubende Wasserfall war an diesem Tag vorerst in Wolken gehüllt. Dessen fast 1000 Meter Fallhöhe vom Auyan Tepui erlebten wir schließlich nach einer stündigen Wanderung quer durch den Dschungel. Der Weg dorthin war glitschig, wir mußten über Unmengen von dicken Wurzel sowie Wasserlacken springen und klettern um zum Aussichtspunkt zu gelangen. Schwindelfrei sein war angesagt, denn es gab keine Absperrung oder sonstige Vorrichtung. Abenteuer pur!



Nach über einer Stunde Aufenhalt sind wir wieder durch den Dschungelweg abgestiegen und haben uns anschließend im Fluß den Schweiß von den Anstrengungen abgewaschen. Anschließend setzten wir mit dem Boot auf die andere Flußseite über, wo sich unser Nachtlager mit freien Blick zum Salto Angel befand. Über den Feuer wurden schon Grillhändl zubereitet, welche langsam verführerisch zu duften begannen. Bis zum Essen hatten wir noch Zeit die nassen Sachen neben unsere Hängematten aufzuhängen. Das Hängemattenlager war sehr urig, nur mit Kerzen beleuchtet und die Toiletten waren der umliegende Urwald.



Nach dem Essen wurde als bald ruhig im Camp nur unsere Magen zeigten die ersten Reisebeschwerden und begannen verdächtig zu rumoren. Gut, daß wir eine Taschenlampe und eine Rolle Toilettenpapier dabei hatten. In den nächsten Tage sollte Berni noch unsere Reiseapotheke in Anspruch nehmen.

Am darauffolgenden Morgen wurden wir bereits um 06:30 geweckt. Somit bekamen wir einen hervorragenden Blick auf den goldglänzenden Felsen des Tepui geboten. Im Anschluß ans Frühstück ging es mit dem Boot über die Stromschnellen, welche so viel Spaß wie einer Achterbahn machten, zurück nach Canaima, wo uns am Nachmittag der Flieger abholte.