Montag, 27. Juli 2009

12. Tüüüüt

Von Freitag am Abend bis am darauffolgenden Sonntag waren wir von Mérida nach Chiclayo in Peru unterwegs. Zunächst ging es mit dem Nachtbus bis nach Caracas und mit einem Taxi weiter zum internationalen Flughafen. Dort verbrachten wir einen halben Tag wartend auf unseren Flug nach Lima. Das Warten verkürzten wir mit Schmökern in unserem Peru-Reiseführer, Würfelpockerspielen - wobei uns bald ein Venezolaner Gesellschaft leistete - und mit Geld ausgeben. Dieses war notwendig, da wir durch unerwartete niedrige Flughafengebühren noch etwas übrig hatten und auf Grund des Schwarzmarktes Bolivares nicht zurückgetauscht werden können (man hätte sonst eine Maschine zum Gelddrucken *g*). So kauften wir uns noch eine Flasche Venezolanischen Rum und eine günstige Armbanduhr.

Im Flieger der LAN Air waren wir vom Unterhaltungsprogramm begeistert, denn es gab eine riesen Auswahl von verschiedenen Filme, Serien, Musikalben und Spiele. In den 4 1/2 Stunden bis nach Lima konnte jeder sein eigenes Programm zusammenstellen. Roman wäre gerne noch viel länger in diesem Flieger geblieben. ;-) Berni gefiel im Landeanflug die Stadt mit ihren abertausende kleinen, orangefarbigen Lichttupfer und war wieder einmal froh das Flugzeug sicher zu verlassen. Zum Glück bemerkten wir bei unserer Ankunft, daß unser Gepäck für den Anschlussflug nach Chiclayo nicht durchgecheckt wurde. Beinahe wären wir ohne weiter gereist.



Den Norden von Peru erreichten wir um 5:20 Uhr und es war immer noch recht dunkel, denn die Sonne geht erst um 6:29 auf (Sonnenuntergang 18:03). Mit einem Taxi fuhren wir in die Innenstadt zum Hotel "Santa Rosa" und bekamen auch sogleich eine gemütliche Schlafstätte. Berni machte einen Freudenschrei als sie das heiße Wasser im Badezimmer auf ihrer Haut spürte! Eine wahre Wohltat, denn in Südamerika sind Warmwasser-Duschen nicht selbstverständlich.

Nach einem erholsamen Schlaf schlenderten Roman und Berni am späten Nachmittag durch die Straßen von Chiclayo. Es gibt, wie in vielen Städten der Welt, Unmengen von kleinen, gelben Taxis. Hupen in diversen Tonlagen und Melodien ist - so scheint es - die Lieblingsbeschäftigung all' der Autofahrer. Selbst die Müllabfuhr kündigt sich mit einem ständigen Läuten einer Glocke an. Und bei den Busbahnhöfen, sowie während der Fahrt, wird lauthals die nächste angefahrene Destination heraus geschrien um noch weitere Fahrgäste in den Minibus zu quetschen.



Der Verkehr ist etwas geregelter als z.B. in Ciudad Bolivar, allerdings gibt es hier nicht überall asphaltierte Straßen. In Vororte findet man staubige, sandige Wege vor, die oft mit Motocarros (dreirädriges Motorrad) befahren werden. Es ist wirklich eine holprige Fahrt, dafür zahlt man um einiges weniger. Die Stadt sonst besteht aus vielen niedrigen Lehmziegelhäuser, bei denen meistens nur die Fassaden verputzt sind. Es gibt jedoch ein paar wenige Häuser, die von außen besonders schön wirken. Eines können wir vom Hotelfenster aus erblicken.



In der Nähe vom "Parque Prinzipal" entdeckten wir ein kleines Imbissrestaurant, welches von Einheimischen sehr gut besucht war. Wir schlemmerten dort unsere ersten Anticuchos (Rinderherzen-Spieße) mit Papas Fritas, Papa Rellena (gefüllte Riesenkroketten) und - nach Entzugserscheinung von Berni - einen leckeren Kuchen. Somit wurden unsere Bäuche wohltuend gefüllt und wir freuen uns auf weitere Kulinaritäten.


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