Samstag, 26. September 2009

35. Santiago de Chile

Die Busfahrt von Mendoza über die Anden nach Chile war landschaftlich wieder einmal ein Traum. Die Sonne und die dicken, zum Teil dunkel Wolken verwandelte die Berge und die weite Umgebung in verschiedene Farbtöne: blendend weiß erhoben sich die hohen Berge im Hintergrund vor der dunkelgrünen bis schwarzen Hügellandschaft. Berni erlag ganz der Fotographie, die während der Fahrt für sie eine große Herausforderung war. Nicht nur die Sonne erhellte einige Flecken der Erde, sondern spiegelte sich auch gerne in der Fensterscheibe des Busses.




Immer tiefer führte der Weg entlang des Río Mendoza nach Uspallata. Ein Ort, der auch als Ausgangspunkt für eine Besteigung des größten Berges Südamerikas dem "Cerro Aconcagua" mit seinen 6962 Höhenmeter gilt. Nach unzähligen Kurven konnten wir diesen auch von der Ferne erblicken. Wir waren erstaunt, daß einige Leute ihren Rucksack und Ausrüstung gepackt hatten und in der Kälte motiviert zum Berg aufbrachen.



Nach der Grenzabfertigung ging es vorbei beim chilenischen Skigebiet Portillio und kurvenreich bergab ins Tal. Die grüner werdende Landschaft war mit unzähligen Rebstöcken, Kakteen und blühenden Obstbäume gesäumt. Es tauchten entlang des Flusses die ersten bunten Häuser auf. Bei den meisten wehte aufgrund der Feiertage im September und Oktober die Nationalflagge im Wind.



Auf Grund der guten Wettervorhersagen buchten wir gleich nach Ankunft in Santiago einen Ski-Ausflug für den nächsten Tag. Um sieben in der Früh starteten wir los nach "Valle Nevado". Nach einer kurvigen Fahrt auf über 3000m kamen wir nach einer guten Stunde im Skigebiet an und fanden ein Kaiserwetter vor. Mit der geliehen Skiausrüstung ging es auf die fast menschenleeren Pisten. Lediglich einige Weltcup-Teams absolvierten ihr Sommertraining auf den Steilen hängen.




In Österreich sind wir mit tollen Skigebieten gesegnet, allerdings können sich sowohl Berni als auch Roman nicht daran erinnern diese Kombination aus perfekten Wetter, den wenigen Leuten und die bis zum Liftschluß ausgezeichneten Pisten vorgefunden zu haben. Auch ist das ganze Gegend, welches sich über zwei weitere Skigebiete verfügt, ein super Freeridegelände mit langen Abfahrten und engen Felsrinnen. Sogar Heli-Skiing wird angeboten. Ein Service der besondern Art fand man bei jeder Liftstation: Für laufende Rotznasen gab es Taschentücher.

Gegen Nachmittag ließ die Sonne die Schneedecke langsam auffirnen und Roman freute sich die breiten Freeride-Ski ausgeliehen zu haben. Es fuhr sich wie beim Wasserski und es war ein herrliches Gefühl die Hänge herunter zu schweben. Bei Rückweg zum Parkplatz entdeckten wir noch ein Teil einer Bordercross-Strecke vom Weltcup-Bewerb vor zwei Wochen. Diese mußte Roman natürlich gleich ausprobieren und hätte dabei fast einen Fatalen gebaut als er bei einem Sprung zu weit außen gelandet war.




Am darauffolgenden Tag war süßes Nichtstun angesagt und wir verließen nur für Futter unsere bei Travelern sehr beliebte Jugendherberge "La Casa Roja". Dem Tag vor unseren Weiterflug nach Australien und damit dem Verlassen Südamerikas wollten wir dann aber doch noch was von der Stadt Santiago sehen. Wir folgten einem Tipp von Romans Bekannten Carolina, welcher er in Thailand kennengelernt hatte und besuchten einen Grazer Schloßberg ähnlichen Hügel "Cerro Santa Lucia". Diese ehemalige Festungsanlage kann über eine Vielzahl von Treppen erkundet werden und enthält einige schattige Grünflächen, wo lauter verliebte Paare ihre Mittagspause verbrachten.




Nach einem kleinen Happen in den nahe gelegenen Einkaufsstraßen fuhren wir in die Herberge zurück und Roman machte sich für den Abend fein. Mit Carolina fuhr er zu einer privaten Party, die etwa um Mitternacht losging. Ihre Freunde waren so nett Roman Willkommen zu heißen und unterhielten sich zweisprachig über die Polizisten in Südamerika, Wohngegenden in Santiago, Kupferminen in Chile und vieles mehr. Anschließend begaben sie sich in eine große Diskothek, wo hauptsächlich lateinamerikanische Musik gespielt wurde. Romans Begleiter waren sehr bemüht ihm in die Wissenschaft der verschiedenen Musikrichtungen wie Reggaeton und die dazupassenden Moves beizubringen, allerdings ist er nicht gerade ein begnadeter Tänzer. Der Spaß war trotzdem riesig und er blieb bis zur Morgendämmerung fort.

1 Kommentar:

  1. Hallo Berni, hallo Roman, vielen Dank für die wunderschöne Karte. Wenn ich mir hier so Eure Bilder und Beiträge anschaue, dann lebt Ihr ja ständig auf den Gipfeln Eurer Träume ;-) . Weiterhin gute Reise und Alles Liebe, Leo
    PS: Wie lange seid Ihr eigentlich noch unterwegs?

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