Donnerstag, 19. November 2009

49. Milford Sound

Von Queenstown zum Fjord "Milford Sound" sind es 190 km, obwohl die Luftlinie lediglich 70 km betragen würde. Aber genau die Berge, Seen und Täler, die diesen "Umweg" erzwingen, machen die Fahrt dorthin zu einer der schönsten der Welt. Und in diesem Punkt haben die bunten Werbeprospekte nicht gelogen.

Von "Te Anau" - der letzten Stadt vor der Straße zum "Milford Sound" - beginnt das Wunderland das uns immer wieder ein erfreutes "ohhhh", "ahhhh", "wooow" und "ist das schöööön" entlockt haben. Das Wetter war perfekt und trotzdem werden die Fotos den Schönheiten nicht ganz gerecht. In den tiefblauen Seen der breiten Täler spiegelten sich die steil aufragenden Berge, deren Spitzen mit Schnee bezuckert waren. Bei der Fahrt durch die Wälder blinzelte die Sonne durch das Blätterwerk und zauberte herrliche Lichteffekte.


Je weiter man zum Pass hinauffährt, desto näher kommt man den verschneiten Bergen. Durch die starke Sonneneinstrahlung bildeten sich unzählige kleine und große Sturzbäche die parallel, in knappen Abständen die Felswände herunter flossen. Deren Gicht glänzte weiß in der Sonne und bildete so einen Kontrast zu den dunkelgrauen Felsen.




Vom höchsten Punkt des Strecke führt ein Tunnel bergab bis zum Fjord, der wohl größten Touristenattraktion Neuseelands - auf jeden Fall nach der Anzahl der Parkplätze zu urteilen. Gleich mehrere Schifffahrtsunternehmen buhlen darum ihrer Kundschaft die Besonderheiten des "Milford Sounds" zeigen zu dürfen. Aber all dies läuft nicht aufdringlich ab und sogar auf einen Souvenirladen wurde verzichtet.



Da Nachmittags sich bereits die Wolken über die Berghänge rollten und wir noch von der Hinfahrt so überwältigt waren, konnte uns der "Milford Sound" mit seinem millionenfach fotografierten "Mitre Peak" gar nicht so begeistern. Also machten wir kehrt und bogen ins "Hollyford Valley" ab, wo wir im "Gunn's Camp" übernachteten. Strom gab es hier von 18 bis 22 Uhr aus eigenen Generator und mit einem Holzfeuer wurde das Warmwassers für die Duschen erhitzt. Trotz oder auf Grund dieser einfachen Lebensweise, stellen die Besitzer auf ihrem Anwesen mit viel Liebe zum Detail ihren Humor zur Schau. Die einzigen kleinen Ärgernisse waren die Heerscharen von Sandfliegen und Moskitos.





Nachdem wir am morgen den fliegenden Quälgeistern entkommen sind, erkundeten wir noch das Tal mit zwei insgesamt fünfstündigen Wanderungen. Ein kurzer steiler Weg führte zum Aussichtspunkt des dreistufigen Humboldt-Wasserfalls und der einfache, erste Abschnitt des "Hollyford-Tracks" entlang eines Flusses. Unterwegs konnten wir immer wieder einen Blick auf die wolkenverhangen Berggipfel erhaschen und die vielen kleinen, grün bemoosten Wasserfälle betrachten.






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