Dienstag, 11. August 2009

18. Mond- und Sonnenpyramide

Nach einem Erholungstag vom Trekking fuhren wir Richtung Lima, damit wir unseren Freund Markus vom Flughafen abholen können. Wir nahmen einen Nachtbus von Chachapoyas nach Trujillo und einen weiteren in die Hauptstadt, womit wir uns Zeit und Geld für Unterkünfte sparten. In Folge dessen blieb uns in Trujillo ein ganzer Tag um etwas zu unternehmen. Da Roman nach wie vor unter Durchfall litt und Berni im Bus wenig schlief, hatten wir wenig Lust etwas auf eigene Faust zu machen.


Wir schlenderten also auf den wunderschönen Hauptplatz von Trujillo als uns sehr geschickt ein Werber für Touren in der Umgebung anquatschte. Wir hielten es eine gute Idee auf diese Weise den Tag zu überbrücken. Als er uns noch einen wirklich guten Preis machte (zahlten fast 40% weniger als andere), willigten wir ein und ließen uns erstmals auf eine richtige, organisierte Touristentour ein. Gegen alle unsere Befürchtungen war unser Entscheidung genau das Richtige für unsere Gemütslage.

Kurz vor Mittag starteten wir zu der Mond- und Sonnenpyramide und am späteren Nachmittag folgten das bekannte "Chan Chan", der Regelbogentempel und ein Besuch vom nahe gelegenen Strand.

Die beiden benachbarten Lehmpyramiden wurden vermutlich von der Pre-Inka-Kultur Moche errichtet und sind entsprechend einiger Funde in der Mondpyramide von Wissenschaftlern entsprechend benannt worden. Das die beiden Pyramiden den Mond- bzw. den Sonnenkult dienten ist nicht gesichert, denn bis jetzt wird lediglich die kleinere Mondpyramide archäologisch untersucht. Wie so oft fehlt das Geld und somit ist die zweite Pyramide komplett ungeschützt gegen Grabräuber, Touristen und Witterung.


Die von uns besuchte Mondpyramide besteht aus fünf Ebenen. Die Bauweise würde man nach heutigen Maßstäben als sehr ineffizient bezeichnen, denn es wurde jede Ebene mit aufwendigen Fresken und Malereien verziert und später durch eine neue Ebene komplett überbaut. Hierdurch sind jedoch eine Vielzahl verschiedener Götterbilder und Zeichnungen übrig, welche in Zukunft weitere Rückschlüsse auf eine längst vergangene Kultur ermöglichen werden.





Nach dem Mittagessen besichtigten wir den Regenbogentempel, welcher sich durch die selbe, immer wiederholende Freske auszeichnet. Die Wissenschaftler deuten die einzelnen Elemente des Bildes wie folgt: Der alles dominierende Bogen stellt einen Regenbogen dar. Dies legen die Anzahl der Linien als auch die Wellen (=Regen) über den Bogen nahe. Unter dem Bogen befinden sich zwei Wesen die sich eine Frucht teilen und gleichzeitig gebärt eines der Beiden. Dies ist stellt somit die Fruchtbarkeit dar, wofür auch der Regen unabdingbar ist. An den Enden des Bogen steht je ein Fischer, welcher sich an der naheliegendsten Nahrungsquelle in dieser Gegend - den Fischen - bedient.


Die Weiterfahrt zu dem "Chan Chan"-Komplex der Chimú-Kultur (ebenfalls Pre-Inka und ehemals mit bis zu geschätzten 80.000 Bewohnen die größte Stadt Südamerikas) verzögerte sich unerwarteter Weise. Romans Dünnpfiff hatte sich wieder mal durchgesetzt nachdem die Medikamente für die letzte Nachtfahrt zu wirken aufhörten. Nach der Verzögerung war die Misere noch nicht ausgestanden, denn Roman hatte während der Fortsetzung der Tour quasi das Braune in den Augen. Aus diesem Grund wurde "Chan Chan" für Roman ein kurzes Erlebnis, da er sich nicht zu weit von den rettenden Toiletten entfernen wollte.


Als Berni und die Anderen von der Besichtigung zurückkehrten, hatten die Tabletten zu wirken begonnen und somit konnten wir doch noch den Sonnenuntergang am Strand genießen bevor wir nach Lima aufbrachen.


1 Kommentar:

  1. Passts ma eh guat aufn Maxl auf!?
    Liebste Grüße von Daham!

    AntwortenLöschen