Damit wir nicht immer über die Busfahrten zwischen den von uns besuchten Orten berichten, widmen wir diesen Blogeintrag ganz allgemein dem Busfahren und hoffen damit etwas Einblick in den Reisealltag geben zu können.
In Gegensatz zu Europa ist das Busnetz in Südamerika sehr gut ausgebaut und ist am ehestens mit unserem Bahnnetz vergleichbar. Auf den meisten Strecken fahren mehrere private Unternehmen und man wählt zwischen billigen oder komfortablen Bussen. Dadurch sind auf den Hauptstrecken auch fast beliebige Abfahrtszeiten möglich.
Es gibt davon verschiedene Arten und Größen:
Die Größten und Komfortabelsten sind zweistöckige Schlafwagen, welche vorwiegend auf langen und gut ausgebauten Überlandstrecken eingesetzt werden. Von diesen meist sehr stark klimatisierten Bussen (Decken und warme Kleidung ein muß!) gibt es bis hinunter zu den Sammeltaxis alle Abstufungen.
Die Sammeltaxis werden zumeist zwischen zwei Orten eingesetzt. In der Windschutzscheibe ist das aktuelle Routenziel angegeben und zusätzlich wird das Ziel lautstark mit rhythmischen Ausrufen der Lokation beworben. Man will sich damit vor allem auch von den anderen Taxis mit der selben Route unterscheiden und manchmal scheint es noch Kurzentschlossene überreden zu wollen. Bei Sammeltaxis gibt es keine fixen Fahrpläne, denn abgefahren wird erst wenn genügend Fahrgäste im Bus sitzen. Dies geschieht meist, aber recht rasch.
Bei Bussen mit fixen Fahrplänen empfiehlt es sich am Vortag ein Ticket zu kaufen und sich seinen Sitzplatz zu reservieren. Wenn nicht kann es passieren einen Gangplatz mit einem Kübel als Alternative zu bekommen oder gar auf den nächsten Warten zu müssen. Dies kann in abgelegenen Regionen schon mal 3 - 4 Tage sein.
Eine gute halbe Stunde vor Abfahrt beim Busbahnhof zu sein ist von Vorteil um sein Gepäck aufgeben zu können. Hierbei wird jedes Gepäckstück mit einer Nummer versehen, die anschließend dem Fahrgast ausgehändigt wird. Damit soll verhindert werden, daß sie allzu leicht gestohlen werden. Scheint uns zumin. eine bessere Variante zu sein, als wie sie auf Flughäfen praktiziert wird, wo jeder beliebige Koffer vom Förderband nehmen kann.
Generell ist das Busfahren in Südamerika sehr unkompliziert und man bekommt unter tags oft eine abwechslungsreiche und faszinierende Landschaft geboten. Besonders die Fahrten in den Anden sind atemberaubend bis manchmal furchteinflössend. Einspurige, von mit Wasser gefüllten Schlaglöchern übersäte Schotterpisten mit beachtlichen Steigungen führen in Serpentinen bis hoch hinauf in die Wolken. Bei entgegenkommenden Lastwagen wird per Hupkonzert vereinbart, wer zurückschieben muß.
Eine funktionierende Hupe scheint daher den meisten Fahrern das wichtigste Bauteil in ihrem Fahrzeug zu sein. Laut unserem Reisehandbuch würden sie auf die Scheinwerfer verzichten können, aber niemals auf die Hupe. Vor allem in den engen, einspurigen Kurven, welche in die Steilhänge der Anden gezogen wurden, ist eine Ankündigung unerläßlich.
Ein paar Dinge sind beim Busfahren noch zu beachten: Es kann vorkommen, daß ein Fahrer eine siebenstündige Strecke auf einen Stück durchfährt und der Bus über keine Toiletten verfügt. Man sollte sich somit das Essen und Trinken schon im Vorfeld gut einteilen. Es ist auch zu überlegen, wie empfindlich der Magen auf kurvenreiche Strecken und Schlaglöcher reagiert (es empfiehlt sich ein Sitzplatz in den vorderen Reihen). In manchen Bussen werden vorsorglich Plastiksackerl ausgeteilt, die im Englischen scherzhaft als "Vomit Express" bezeichnet werden.
Unser bisheriges Höhenprofil in den peruanischen Anden:
Mittwoch, 5. August 2009
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super Fotos! geniale Landschaft!
AntwortenLöschenSeid herzlich gegrüßt von Ina.