Samstag, 4. Juli 2009

5. Graz - Caracas

Mit der Bahn machten wir uns von Graz auf den Weg nach Salzburg, wo wir anschließend mit dem Auto mit Bernis Mum Evi und beiden Schwestern Natascha & Manuela in der Bayrische Hauptstadt fuhren. Dort genossen wir noch ein leckeres Abendessen im Restaurant „Wassermann“, bevor wir zwei Weltenbummler eine Nacht im Hotel Achat verbrachten.

Um 07:50 begann unsere Weltreise – Abflug nach Caracas mit Zwischenstopp in Madrid. Der Flug nach Spanien war eine Augenweide, da die Route parallel zu den Alpen verlief und jemand die mächtigen, schneebedeckten Berge mit Wölkchen verziert hatte. Ganz im Gegensatz zu der Landschaft kurz vor Madrid, wo der Boden durch die Hitze und die Landwirtschaft ausgetrocknet ist. Die Hügel, wo die Wälder den Feldern weichen mußten, sind zu großen Teilen von Erosion zerfressen.


Mit einem A340-600 ging's nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Madrider Flughafen, welcher uns durch seine auffallende Architektonik und gute Ausschilderung gefiel, weiter nach Caracas. Die Zeit an Bord verging wie im Flug. :-) Kurze Nickerchen, zwei volle Mahlzeiten, der „AC/DC & U2"-Unterhaltungskanal, Romans erste Spanisch-Stunde („una cerveza s'il vous plaît“ - das müß ma noch üben!) und das Ausfüllen von Formularen hatten bei uns keine Langeweile aufkommen lassen.



Vor allem das „Registro y declaracion de aduanas para Equipaje“ beschäftigte uns eine Zeit lang. Laut Englischer Beschreibung sollten wir alle mitgeführten Güter mit Anzahl und Wert auflisten. Nachdem wir unser Kleidungsstücke, Hygieneartikel, usw. gezählt und deren Wert geschätzt hatten, sahen wir uns die Spanische Beschreibung etwas näher an: Hier war nur davon die Rede, daß allen neuen Güter deklariert werden müssen. Mitreisende und Flugbesatzung bestätigten uns auf Nachfragen gleichlautend, daß wir am Besten diesen Punkt überhaupt nicht ausfüllen sollten. Wir holten uns also ein neues Formular und begannen von vorne. Zumindest war uns nicht fad ;-)


Die Luft im Flieger war durch die Klimaanlage sehr trocken. Da man sich aber die ganze Zeit Getränke holen konnte, war auch dies keine große Sache. Apropos Getränke: Die Berni fand sich ein neues Lieblingsbier aus Costa Rica! Die ersten Eindrücke von Venezuela kamen beim Landeanflug: Eine mit Kakteen bewachsene Steilküste, welche dicht mit Häusern und Industriegebäude bebaut ist. Überall kreisten Greifvögel am Himmel und über ihnen hingen schwere Wolken in den Bergen.

Nach dem Aussteigen am Flughafen Simón Bolívar in Maiquetia wurden wir von drei Personen mit demonstrativen Mundschutz begrüßt, die uns ein weiteres Formular zur mexikanischen Grippe in die Hand drückten – langsam wissen wir unsere Passnummern auswendig.



Nach dem Warten auf die Passkontrolle (übrigens Berni freute sich über einen Stempel in Ihrem Pass) und auf unsere Rucksäcke am Gepäcksband, nahm uns Hector Sanchez in der Ankunftshalle in Empfang. Er sollte uns für eine Nacht in ein Hotel in der Nähe des Flughafens und am nächsten Tag zum Weiterflug nach Los Roques bringen. Allerdings gab es einiges hin und her, da daß von uns gebuchte Hotel bereits voll belegt war. Wir fühlten uns nicht ganz wohl bei der Sache und fürchteten übers Ohr gehaut zu werden, aber am Ende hatte dann doch alles gepaßt.


Noch am Weg zum Auto konnte Roman am Schwarzmarkt die ersten Bolivars tauschen. Da die Regierung von Venezuela den Wechselkurs zu ausländischen Währungen schon vor einiger Zeit fixierte, dies aber mit der hohen Inflation nicht zusammen paßt, hat sich eine Schattenwirtschaft entwickelt. Der offizielle Kurs ist 2,15 Bolivars Fuerte für 1 Euro. Tauschen kann man allerdings für bis zu 9 Bolivars (wir haben bei unserem ersten Versuch 6.5 bekommen). Würde man immer nach dem offiziellen Kurs Geld wechseln – wie zum Beispiel am Geldautomaten – , so wären die Preise weit über europäischen Niveau.


Nach einer kurzen Fahrt durch den heruntergekommenen Vorort "Catia La Mar" erreichten wir unsere Unterkunft „Posada Turistica Academica“. Das Eingangstor war mit dicken Rohren vergittert und ansonst präsentierte sich das Hotel eher wie ein Hochsicherheitsgefängnis. Vor unserem Fenster hatten wir einen Hochspannungszaun. Im Inneren jedoch entpuppte sich es als eine freundliche und sehr fein eingerichtete Herberge, wo wir herzlich Willkommen geheißen wurden.


Das Wetter war erstaunlich angenehm. Wir hatten erwartet, daß wir mit der Schwüle zu kämpfen würden, allerdings waren die Temperaturen mäßig und die hohe Luftfeuchtigkeit fühlte sich auf der Haut richtig gut an.

1 Kommentar:

  1. wär interessant ob die Münze da als 2 Euro Ersatz funktioniert ;-) hehe echt lässig der Bericht!! es ist ja "fast" so als erleb ich das ganze mit ;-) naja fast... *g*

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