Mittwoch, 14. Oktober 2009

40. Road Trip!

Nun war es endlich so weit: Seit Tagen bzw. Wochen freuten wir uns schon auf diesen Moment. Es war der Tag gekommen, wo wir in Auckland unseren gemieten Van abholen konnten, mit dem wir die nächsten 7 Wochen durch Neuseeland cruisen werden. Der Name unseres Gefährts lautet "Pirate" und er hat eine entsprechende Außenbemahlung mit grimmigen Piraten, Inseln, Schatztruhe, usw.

Nach dem Lesen des Kleingedruckten, der Inspektion des Wagens und die Einweisung in die kleinen Geheimnisse (z.B. ist der Motor unter dem Beifahrersitz) konnte es auch schon losgehen. Doch Vorsicht: Die Neuseeländer fahren, wie die Britten, auf der falschen Seite der Straße. Hiermit nicht genug, natürlich ist auch in unserem Van fast alles spiegelverkehrt angeordnet. Dies hat unter anderem zur Folge, daß man wenn man blicken will die Frontscheiben reinigt, was einem hämische Blicke von den Fußgängern einhandelt, die sich wundern, wie man bei Kaiserwetter die Scheibenwischer einschalten kann.

Da wir beide mit dem Linksverkehr keine großen Erfahrungen haben, waren die ersten Kilometer ein Abenteuer für sich! Roman konnte vor allem die linken Abstände zwischen unserem Pirate und den parkenden Autos kaum abschätzen und so schwitzte die Berni als er faßt zweimal eines dieser Hindernisse streifte. Aber es ist alles noch einmal gut gegangen und eine große Hilfe hierbei war das mitgemietete Navigationsgerät. Welch ein Segen der Technik! Man ist zwar unsicher auf welcher Straßenseite man fahren soll, aber zumindest weiß man auf welcher Straße.

So ging es nun von der Autovermietung direkt zu unserem ersten Ziel. Bei einem Supermarkt wollten wir uns mit Lebensmitten, Getränken, Putzutensilien und was man sonst noch so zum Campen braucht aufmagazinieren. Als wir endlich am Parkplatz des Supermarktes ankamen, brauchten wir erst einmal eine Pause um den überschüssigen Adrenalinspiegel (Roman grinste nach der ersten Fahrt eine Stunde lang über beide Ohren) wieder abzubauen und so setzten wir uns in das Fast-Food-Restaurant mit dem komischen Clown und den gelben Buchstaben.



Nachdem wir unseren Van mit unserem Einkäufen vollgepackt hatten, fuhren wir noch zu unserer Unterkunft um die Rucksäcke abzuholen. Nachdem wir getankt und uns mit Straßenkarten versorgt hatten, ging es ohne genauem Ziel Richtung Norden und vor allem aus der Stadt raus. Während Roman langsam immer sicherer wurde, suchte Berni auf den Karten nach einer geeigneten Übernachtungsmöglichkeit. Nach einer kurzen Fahrt fanden wir einen idealen Platz bei einem Eingang zu einem Nationalpark mit öffentlicher Toilette. Diese war sogar sauber und mit Klopapier! Rundherum war keiner den wir oder der uns stören könnte und so begannen wir aus unseren Einkäufen ein Abendessen zu richten.

Tags darauf wurden wir von der Sonne, welche warm in unser Auto schien, und einigen Spaziergänger mit ihren Hunden geweckt. Wir machten uns ein Sonntagsfrühstück - obwohl erste Mittwoch war - mit frisch gekochten Eiern und wanderten anschließend drei Stunden durch den am Meer gelegenen Nationalpark. Der erste Teil des Weges führte unterhalb von Klippen vorbei und er war nur zur Ebbe begehbar. Zurück ging es den Überlandpfad durch teilweise dichten Mischwald.


Dieser Mischwald hat seinen Namen redlich verdient: Direkt nebeneinander wuchsen Palmen, Farne, Laubbäume und Nadelbäume. Auch Kauri-Bäume soll es geben, nur sind wir nicht sicher ob wir einen dieser bis zu 1000 Jahre alten Bäume zu Gesicht bekommen hatten.



Nach unserer Rückkehr wurden wir vom Besitzer eines nahe gelegenen Campingplatzes freundlich begrüßt. Er hatte uns angeboten, falls wir noch eine Nacht bleiben wollten auf seinem Campingplatz zu übernachten und seine warme Dusche in Anspruch zu nehmen. Als Roman das Dusch-Angebot annahm, schenkte er uns noch einen weiteren, wirklich guten Straßenatlas. Mit unseren Straßenkarten und den Navi sind wir nun so gut ausgestattet, daß wir zumindest nicht verloren gehen sollten.



Nach der Körperpflege fuhren wir gute 100km Richtung Norden und wir fanden uns abseits der Hauptverkehrsrouten einen Standplatz auf einer Anhöhe zwischen einer Kuh- und einer Schafherde. Als wir stehen blieben, kamen die Kühe auf uns zugestürmt, wohingegen die Schafe das Weite suchten. Die Kühe sahen uns interessiert zu, wie wir begannen unseren Camping-Tisch und den Gaskocher aufzubauen. Als sie aber sahen, daß für sie kein Salzleckstein abfallen wird, sind sie wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgegangen.

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